Mouhamed Dramé 23. Prozesstag

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Die Obduktion

Am 23. Prozesstag um Mouhamed Dramè sind seine Brüder nicht anwesend. Die Anwältin hat ihnen wohl davon abgeraten anwesend zu ein. Heute sagt der 67-jährige Facharzt für Rechtsmedizin aus, der Mouhamed am 09.08.2022 auf Veranlassung der Staatsanwaltschaft obduziert hat. Ausgangspunkt für die Obduktion war ein nicht natürlicher Tod durch Schussverletzungen.

Drei der fünf Treffer hätte Mouhamed wohl überleben können, erklärt der Rechtsmediziner. Ein Schuss verletzte den rechten Lungenflügel, ein weiterer die rechte Beckenschlagader, was massive innere Blutungen ausgelöst habe. Im Krankenhaus erfolgte daher eine Notfallöffnung der Bauchhöhle.

Die Untersuchung in Bezug auf den Einsatz von Pfefferspray sei nicht Bestandteil der Obduktion, sondern werde wohl durch die Kriminaltechnik vorgenommen.

Es seien kleinere Hautdefekte festgestellt worden. Es gäbe keine Hinweise auf weitere Verletzungen insbesondere keinen auf einen Fußtritt. Bei der Einwirkung von stumpfer Gewalt gäbe entsprechende Einblutungen. Den Einwurf der Anwältin der Nebenklage, dass diese bei dunkelhäutigen Menschen leicht übersehen werden könnten, konnte der Rechtsmediziner entkräften. Es seien entsprechende Präparationen vorgenommen worden. Bei einer Obduktion werde der ganze Körper untersucht.

Da die Schussverletzungen einen hohen Blutverlust verursacht hätten, gäbe es auch bei der Not-OP kaum Blutungen, so das mögliche Spuren kaum verloren gingen.

Auf Nachfrage gab der Rechtsmediziner an, der Notarzt habe nur die Aufgabe die Vitalparameter zu prüfen und stabil zu halten. Er könne die Schussverletzung nicht behandeln.

Eine Bestimmung der Schussreihenfolge sei nicht möglich. Es gäbe keine Nahschusszeichen und keine für einen aufgesetzten Schuss.

LKA Gutachten vom 11.10.2022

Dann wurde noch ein Gutachten des LKA vom 11.10.2022 verlesen.

Die Schmauchspuren von den Händen des Schützen seien 9 Stunden nach dem Geschehen abgenommen worden, so dass ein Spurenverlust möglich sei. Der Schütze gab an bei der Schussabgabe Handschuhe getragen zu haben.

Eine Schussentfernung konnte nicht ermittelt werden. Es handele sich aber eher um einen Fernschuss aus mehr als 50 cm Entfernung.

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