Der braune Nashornkäfer mit dem wissenschaftlichen Namen Xylotrupes Gideon, auch Kampfkäfer genannt, ist ein Mitglied aus der Familie der Blatthornkäfer. Die Männchen dieser Riesenkäfer erreichen eine Körperlänge von 50-80mm, die Weibchen dagegen „nur“ eine Länge von 35-55mm.
Auch haben die Männchen, im Gegensatz zu den hornlosen Weibchen ein unbewegliches, festes Horn auf dem Kopf und ein bewegliches Brusthorn, welches bei Kämpfen eingesetzt wird. Das Kopfhorn, welches der Art ihren Namen gegeben hat, ist an der Spitze gegabelt wie bei einem Nashorn.
Der Körper des Männchens ist dunkelbraun bis schwarz glänzend, wogegen der Körper des Weibchens eher matt ist.
Verbreitung
Die Heimat des Xylotrupes Gideon reicht von Südostasien, über Indonesien bis nach Australien Viele Unterarten der Familie findet man aber auch in afrikanischen Steppen und Savannen oder in den gemäßigten Breiten vor (z.B. den Oryctes nasicornis). Insgesamt wurden bisher 19 Unterarten beschrieben, deren Abgrenzung aber in vielen Fällen fragwürdig ist.
Lebensweise und Fortpflanzung
Die meisten Arten der Nashornkäfer sind nachtaktiv. Tagsüber vergraben Sie sich häufig im Erdboden. In der Nacht kommen Sie aus ihren Verstecken, um zu fressen oder aber, weil sie auf der Suche nach einem Fortpflanzungspartner sind. Gepaart wird sich in der Zeit von September bis November.
Dann kämpfen die Männchen mit ihren Hörnern gegeneinander um die Gunst der Weibchen und versuchen, den Gegner zu vertreiben. Die Nashornkäfer sind sogar in der Lage mit ihrem beweglichen Brusthorn den Gegner hochzuheben. Hornlose Männchen, davon geht man aus, tarnen sich gegenüber den überlegenen Männchen als Weibchen. Sie können sich dadurch unbemerkt in die Nähe der Weibchen schmuggeln.
Sofort nach der Paarung legen die Weibchen ihre Eier entweder ins morsche und faule Holz oder in der Nähe davon in den Boden ab. Die aus den Eiern schlüpfenden Larven ernähren sich nämlich vorrangig von Holz- und anderen Pflanzenfasern. Dabei wird die Cellulose erst im Enddarm abgebaut, der eine Gärkammer bildet. Symbiotische Bakterienarten schließen die chemischen Bindungen der Zellulosemoleküle auf und sind dabei selbst die beste Proteinquelle der Larven. Methan wird als Abbauprodukt freigesetzt.
Die Larven des Nashornkäfers entwickeln sich sehr langsam. Sie werden Finger dick und bis zu 10 cm lang. Erst nach 10-15 Monaten und durchlebten drei Larvenstadien verpuppen sie sich in einem Kokon im Erdboden.
Insgesamt brauchen die meisten Arten der Dynastidae bis zu zwei Jahre, um sich zu einem komplett ausgewachsenen Käfer zu verwandeln. Die fertig geschlüpften Käfer haben danach nur noch eine Lebenserwartung von wenigen Wochen bis Monate. In dieser kurzen Zeit ernähren sich von überreifem Obst und austretenden Baumsäften. Es gibt für sie nunmehr nur noch ein Ziel und das ist die Fortpflanzung ihrer Art.
Wissenswertes
Einige Dolchwespenarten sind teilweise spezialisiert auf Nashornkäferlarven als Beute. Sie legen ein Ei auf die Käferlarve, welche dann der entwickelnden Wespenlarve als Nahrung dient und letztendlich stirbt. Ein solcher bekannter Parasitoid ist z.B. die gelbköpfige Dolchwespe.
In Thailand sind die Nashornkäfer sehr beliebt für Wetten auf Käferkämpfe. Sie werden von ihren Besitzern regelrecht trainiert, damit sie noch aggressiver werden und auf das Heftigste gegeneinander kämpfen. Diese Käferkämpfe werden allerdings von den thailändischen Behörden als illegal angesehen. Glücksspiele sind in Thailand grundsätzlich verboten.
Der Xylotrupes Gideon gilt wegen der Abholzung seines Lebensraumes in der freien Wildbahn als bedroht. Allerdings werden in Südostasien einige Arten der Gattung als Schädlinge an genutzten Palmenarten erbittert bekämpft.
In Deutschland gilt der Nashornkäfer (Oryctes-nasicornis) durch Aufnahme in die Bundesartenschutzverordnung als eine besonders geschützte Tierart. Es wird empfohlen, sein Vorkommen in Komposthaufen für eine bessere Zersetzung zu fördern oder ihn gezielt dort anzusiedeln. Verboten ist es, die Käfer zu fangen, zu verletzen, sie zu töten oder ihre Entwicklungsformen der Natur zu entnehmen. Diese dürfen weder beschädigt noch zerstört werden.
Verboten ist auch Fortpflanzungs- und Ruhestätten der Käfer zu beschädigen oder zu zerstören. Auch dürfen sie weder verkauft, gekauft oder in Besitz genommen werden.