An einem sonnigen, aber kalten Freitag sind wir in Wilhelmshaven auf Foto-Tour. Bei dem Wetter sind nur wenige Touristen unterwegs. Da haben wir keine Probleme mit „störenden“ Touristen und dem Datenschutz. Wir starten mit dem wohl beliebtesten Motiv in Wilhelmshaven der Kaiser-Wilhelm-Brücke.
Die Kaiser-Wilhelm-Brücke
Die von 1905 bis 1907 erbaute 159 Meter lange Hängebrücke ist funktional eine Doppeldrehbrücke. Die Durchfahrtshöhe für die Schiffe beträgt je nach Wasserstand 9 bis 10 Meter, die Durchfahrtsbreite gute 58 Meter. Für den Autoverkehr ist die Brücke nur einspurig befahrbar. Die Verkehrsregelung übernimmt eine Ampelanlage. Fußgänger und Radfahrer können bei geschlossener Brücke immer passieren. Wir nutzen die Möglichkeit uns zwischen den Ampelphasen auch mal mitten auf die Fahrbahn zu stellen.
Von der Brücke aus blickt man auf das Marinemuseum.
Das Marinemuseum
Das Museum liegt zwischen dem Verbindungshafen und der Südstrandpromenade in unmittelbarer Nähe zur Kaiser-Wilhelm-Brücke, dem Wahrzeichen der Stadt Wilhelmshaven. Vor dem Museumsgebäude liegt das kleine Torpedoschnellboot 952 vom Typ „Libelle“. Es ist das einzige Großexponat der Volksmarine der ehemaligen DDR und hat hier einen festen Standort gefunden. Im Museum ist Fotografieren nur zu privaten Zwecken erlaubt.
Der nach dem Luftwaffenoberst Werner Mölders benannte Zerstörer Mölders war ein Kriegsschiff der Bundesmarine. Er wurde als zweite Einheit der Klasse 103 (Lütjens-Klasse) in Dienst gestellt. Nach 34 Dienstjahren wurde der Zerstörer im Mai 2003 im Marinearsenal Wilhelmshaven außer Dienst gestellt und ist heute Teil der Ausstellung des Deutschen Marinemuseums in Wilhelmshaven.
Die S71 Gepard ist ein 57 Meter langes Flugkörperschnellboot der deutschen Marine mit einer Höchstgeschwindigkeit von 40kn. Die zehn Boote der Klasse wurden von 1982 bis 1984 im 7. Schnellbootgeschwader in Dienst gestellt und waren seit 2006 die letzten Schnellboote der Deutschen Marine.
Die Nassaubrücke
Die über 100 Jahre alte Naussaubrücke aus Stahl und Holz liegt im gleichnamigen Nassauhafen. Ihren Namen erhielt Die Brücke von der Besatzung der S.M.S. Nassau, welche 1910 als erste die Brücke überquerte. Der Nassauhafen wurde als Tide Hafen angelegt, d.h. der Wasserstand im Hafen schwankt. Deshalb wurde die Nassaubrücke als Pontonbrücke mit Schwimmkörpern ausgelegt, die sich mit Ebbe und Flut auf und ab bewegen können. Bei einer Springflut oder Sturmflut wird die Brücke allerdings überflutet. Schiffe können den Hafen heute jederzeit anfahren, da das Hafenbecken regelmäßig ausgebaggert wird.
Die Minenlagerhäuser
Schon vom Nassauhafen aus sieht man die imposanten ehemaligen Minenlagerhäuser. Im 2. WK wurden dort Torpedos gelagert. Von 1956 bis 2011 befand sich hier die Kleiderkammer der Marine. Heute stehen die Häuser leer.
2018 wurden die Häuser von Investoren gekauft, die dort ein 4 Sterne Hotel errichten wollen. Inzwischen scheint der Bebauungsplan geändert und die Baugenehmigung erteilt.
Die Molen
Hinter den Minenlagerhäusern geht es weiter zu den alten Molen. Es handelt sich um die ehemaligen Begrenzungen zu den alten Hafeneinfahrten. Sie eignen sich hervorragend als Fotomotive, besonders die hinterste Mole, von vielen auch „Alte Mole“ genannt. Mit ihrem Molenfeuer ist sie der Lieblingsort vieler Fotografen.
UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum
Auf dem Rückweg finden wir vor dem UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer Besucherzentrum gegenüber vom Marinemuseum noch ein kleines Kunstwerk.