Der 74,1 Meter hohe Ruinenberg ist eine Anhöhe in Potsdam zwischen den Stadtteilen Bornstedt im Westen und der Jägervorstadt im Osten. Im Jahr 1748 ließ Friedrich der Große auf dem Gipfel ein rundes Hochbecken errichten, um die Fontänen im benachbarten Park Sanssouci zu speisen. Die Planung sah vor, Wasser aus der Havel über mehrere Windmühlen, die wiederum Pumpen antreiben sollten, auf den Berg in das Bassin zu befördern. Das Vorhaben scheiterte, weil es nicht möglich war auf der gesamten Strecke einen gleichmäßigen Windantrieb aller Mühlen und somit der Pumpen zu gewährleisten. Die unregelmäßigen Fördermengen der Windmühlen hätten der nächsten Station zu viel oder zu wenig Wasser zugeführt.
Dieses Wasserreservoir wurde mit künstlichen Ruinen umgeben, was dem Berg seinen Namen gab. Zwischen 1841 und 1843 gestaltete der Gartenarchitekt Peter Joseph Lenné das Gelände im Auftrag von Friedrich Wilhelm IV. gärtnerisch um.
Ein markantes Merkmal des Ruinenbergs ist der Normannische Turm, ein 23 Meter hoher Aussichtsturm im mittelalterlichen Stil. Er wurde zwischen 1845 und 1846 unter der Leitung von Ferdinand von Arnim erbaut und bietet einen beeindruckenden Blick über Potsdam und seine Umgebung.
Nach dem Ersten Weltkrieg ging das Ruinenensemble in den Besitz des preußischen Staates über und wurde später von der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg betreut. Zwischen 1999 und 2001 erfolgte eine umfassende Restaurierung des Areals, die im Rahmen der Bundesgartenschau 2001 in Potsdam abgeschlossen wurde. Der Normannische Turm wurde 2002 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und kann seitdem als Aussichtsturm bestiegen werden.
Heute ist der Ruinenberg ein beliebter Ort für Spaziergänge und bietet zahlreiche Aussichtspunkte, die einen Panoramablick auf die Stadt ermöglichen. Für Fotografen ist der Ruinenberg ein sehr lohnenswerter Ort, da er eine Mischung aus Natur, Architektur und Geschichte bietet. Besonders früh am Morgen oder zum Sonnenuntergang lässt sich der Ruinenberg als Kulisse perfekt in Szene setzen.