Der Nerother Kopf, ein erloschener Vulkan jüngeren Datums im Naturpark Vulkaneifel, entstand vor etwa 15.000 Jahren, als hier die Erde aufbrach und glühendes Magma aus der Tiefe der Erde hervorquoll. Es bildete sich eine Bruchzone im Erdgestein, die den Ursprung für den Vulkanzug „Westeifel“ bildete. Der Vulkankegel mit seiner Höhe von 647 Metern ist weithin sichtbar. Das Naturschutzgebiet Nerother Kopf rund um die mit Buchen bewaldete Nordkuppe des Nerother Kopfes ist ein beliebtes Wander- und Erholungsgebiet, erschlossen unter anderem durch den Eifelsteig, der direkt über die Kuppe führt.
Die Mühlsteinhöhle
Die heutige 18 Meter tiefe und bis zu zehn Meter hohe Mühlsteinhöhle ist vermutlich aus einer kleineren Mühlsteinhöhle entstanden, die um 1340 beim Bau der Burg Freudenkoppe schon vorhanden war. Wie groß die Höhle zu diesem Zeitpunkt war und wann mit dem Hauen der Mühlsteine dort begonnen wurde, lässt sich heute leider nicht mehr feststellen. Der Nerother Kopf lockte die Mühlsteinhauer an, da hier am Gipfel der Lavafels in senkrechten Wänden stand, so konnte man direkt an der Oberfläche die Form des Mühlsteins freihauen und den Stein herauslösen. Danach nahmen die Steinhauer die Feinbearbeitung noch an Ort und Stelle vor, wobei hin und wieder selbst im letzten Moment noch unfertige Mühlsteine zerbrachen. Solche halbbehauenen oder zerbrochenen und von Moos überzogenen Mühlsteinrohlinge kann man heute noch oberhalb der Höhle finden.
Die Freudenkoppe
Die Freudenkoppe, 1337 erstmals erwähnt, wurde 1340 unter König Johann von Böhmen, genannt der Blinde, fertiggestellt. Das Mauerwerk der Burg besteht aus Bruchstein von Lavaschlacke, die mit Mörtel aus Lavasand verfugt wurden. Die Grundmauern wurden auf den Rand der Mühlsteinhöhle gesetzt. Ein Trockengraben wurde um das Burgplateau gezogen. Das Bauwerk diente zum Schutz der nordöstlichen Grenze der Grafschaft. 1346 ging die Burg in den Besitz des Erzbischofs Balduin von Trier über. 1439 wechselte sie in den Besitz des Burggrafen von Sierk, unter dessen Herrschaft 1440 das Burghaus gebaut wurde. 1460 wurde die Burg das letzte mal erwähnt, so dass man annehmen kann, dass die Burg einige Jahre später aufgegeben und schließlich 1689 von den Franzosen zerstört wurde. Im 19. Jahrhundert sollen noch weitere Mauer- und Gebäudereste sichtbar gewesen sein.
1980 wurden die Mühlsteinhöhle, der Burgturm und das Burghaus als Kulturdenkmal unter Schutz gestellt und vier Jahre später damit begonnen, die vorhandenen Baureste abzusichern.
Wichtige Hinweise
Unser Navi ist wenig hilfreich dabei einen Parkplatz zu finden. Wir landen schließlich auf einem kleinen „offiziellen“ Parkplatz an der Layenstraße am Fuße des Nerother Kopfes. Der Parkplatz ist bei Google nicht verzeichnet. Von hier aus geht es direkt steil bergauf zum Nerother Kopf. Der Aufstieg ist nicht barrierefrei.
Laut § 39 BNatschG ist es vom 01. Oktober bis zum 31. März verboten Höhlen, die als Winterquartier für Fledermäuse dienen, zu betreten!