Die Kakushöhle

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Wer möchte kann an diesem mystischen und sagenumwobenen Ort erlebnisreiche und schöne Stunden auf den Spuren der Altsteinzeit verbringen. Das Naturschutzgebiet des Kartsteins mit der Kakushöhle in der Stadt Mechernich zählt zu den bedeutenden prähistorischen Fundstätten in Europa. Bis 80.000 vor Christus reichen die Siedlungsspuren an der prähistorischen Kakushöhle zwischen Eiserfey und Weyer zurück. Jäger- und Sammlergruppen der Neandertaler hinterließen zahlreiche Steingeräte der mittelpaläolithischen Epochen und Tierknochen, der der sogenannten Mammutsteppenfauna. Die Knochen von Mammut, Wollnashorn, Rentier, Moschusochse, Steppenwisent, Riesenhirsch, Pferd, Höhlenbär, Höhlenhyäne, Höhlenlöwe, Wolf und Eisfuchs wurden nachgewiesen. Vor etwa 12.000 Jahren, im Spätpaläolithikum, schlugen Rentierjäger der Ahrensburger Kultur an den Höhlen ihre Zelte auf.

Die Funde aus den Jahren 1959 und 1970 befinden sich im Rheinischen Landesmuseum Bonn. Funde aus dem Abraum älterer Grabungen befinden sich im Hürten-Museum in Bad Münstereifel und im Eifelmuseum Blankenheim.

Während der 1920-er Jahre drohte die Zerstörung des Kartsteinfelsens durch seine Nutzung als Steinbruch. Hier wurden Steinquader gebrochen und zu Futtertrögen verarbeitet. 1932 wurde der Kartsteinfelsen unter Naturschutz gestellt, damit blieb dieses einzigartige Natur- und Kulturdenkmal erhalten.

Die Sagen

In der Höhle soll der Sage nach früher ein Riese namens Kakus gelebt haben. Die Sage geht zurück auf den römischen Dichter Vergil, der im Achten Gesang seines Werkes Aeneis die Geschichte von Kakus und Herkules erzählt. Am Ende der Geschichte wirft Herkules, „der Gute“, im Streit mit dem bösen Räuber Kakus einen gewaltigen Felsblock auf dessen Höhle, wobei Kakus zu Tode kommt.

Eine weitere Sage berichtet von zwei Bauern, die, statt in der Karwoche in die Kirche zu gehen, lieber in der Kakushöhle Karten spielen und dabei eine für sie ungünstige Vereinbarung mit dem Teufel treffen, wie es in solchen Fällen üblich ist. Ein Pfarrer befreit sie schließlich aus ihrer misslichen Lage.

Wichtige Hinweise

Die Höhle ist frei zugänglich und bequem von einem Parkplatz an der Landesstraße 115 zu erreichen, wo sich ein Café befindet. Dort gibt es auch barrierefreie öffentliche Toilettenanlagen. Der 150 Meter lange Weg bis zum Haupteingang der Höhle ist barrierefrei, stufenlos und auch für Rollstuhlfahrer geeignet. Fast die gesamte Strecke ist abschüssig und hat an einigen Stellen eine Steigung von mehr als 12 Prozent. Rollstuhlfahrern, die nicht sportlich-ambitioniert sind, wird die Begleitung durch eine Assistenzperson empfohlen. Der restliche Rundweg und die Höhle sind nicht barrierefrei.

Laut § 39 BNatschG ist es vom 01. Oktober bis zum 31. März verboten Höhlen, die als Winterquartier für Fledermäuse dienen, zu betreten! Die Höhlen des Naturschutzgebietes bieten heute vielen geschützten Fledermausarten Unterschlupf.