Lost Place Aalkutter in Neuss

352

Bei normalem Wasserstand ragt nur die Mastspitze des 1906 gebauten Aalschokkers aus den Fluten. Benannt wurde er nach der Insel Schokland in der Zuidersee (Niederlande). In diesen Gewässern wurde der Schiffstyp eingesetzt. Wie der Name verrät, wurden sogenannte Aalschokker insbesondere für den Aalfang gebaut.

Das Wrack des alten Aalschokkers, der in den 1990er-Jahren unterging, blieb lange Zeit weitgehend vom Fluss verschluckt. Zuletzt blicken ließ er sich im Jahr 2018, davor im Jahr 2003. Heute ist er aufgrund des Niedrigwassers wieder fast vollständig aufgetaucht.

Wir gehen einen kleinen ausgetretenen Pfad, der an dieser Stelle von der B 9 hinunter an den Rhein führt, hinunter. Die Stelle wird von einigen Anglern genutzt, die hier nach Barschen, Rotaugen, Aalen und Welsen fischen. Ein wenig gruselig wirkt es schon auf uns, wie ein Geisterschiff, mit schlammüberzogenen Aufbauten. Die Räder der Winden sind trotzdem noch gut zu erkennen.

Bestrebungen den Aalschokker zu bergen und ihn als eine Art Denkmal an Land zu präsentieren, schlugen fehl. Politiker, Vertreter des Kreises und der Stadt sowie Denkmalschützer hatten sich 2003 dazu getroffen. Es hätte wohl eine Einverständniserklärung des Eigentümers gebraucht. Der Eigentümer, der bis in die 1990er-Jahre mit dem Schokker zwischen Grimlinghausen und dem Silbersee seinem Beruf als Fischer nachging, war allerdings nicht mehr aufzufinden. Zudem erklärte der Wasserbaumeister Josef Zimmermann der Aalschokker sei ordentlich gesichert und eine Bergung würde nur unnötige Kosten verursachen.

Wichtiger Hinweis

Der Weg zum Lost Place ist nicht „barrierefrei“. Das Wrack ist bis auf den Mast nur bei extremen Niedrigwasser gut sichbar.