Morschenich liegt in Nordrhein-Westfalen im Kreis Düren. Die Wege sind überwuchert, Reklameblätter quellen aus Briefkästen, die Fenster der Häuser sind zu, die Straßen menschenleer. Morschenich ist ein Geisterdorf. Der Ort, der seit 1969 ein Teil der Gemeinde Merzenich ist, liegt im anfangs geplanten Abbaugebiet des Tagebau Hambach. Morschenich sollte abgebaggert werden. Als im Januar 2020 RWE Power den Plan verwarf, Morschenich bergbaulich in Anspruch zu nehmen, waren die Bewohner bereits seit 2015 nach Morschenich-Neu umgesiedelt worden. Auch das Vereinsleben verlagerte sich seitdem sukzessive auf den neuen Ort. Morschenich-Alt soll nach den Plänen der Gemeinde Merzenich künftig Bürgewald heißen und aus Morschenich-Neu soll Morschenich werden.
Ende 2020 wurden sämtliche Häuser der Ludwig-Rixen- Straße, der Elsdorfer Straße und der Straße Auf dem Goldacker, die in den 1950er Jahren erbaut wurden, abgerissen. Der historische Ortskern blieb allerdings unangetastet. Die Kirche in Morschenich wurde 2019 als letzte am Tagebau Hambach entweiht, soll jedoch wieder genutzt werden. Derzeit untersuchen Denkmalpflege des Landschaftsverbandes Rheinland die historischen Gebäude darauf, ob diese erhaltenswert und typisch für den ländlichen Raum sind. Planer wollen nun dem schon fast verwaisten Ort neues Leben einhauchen.
Die Zukunft von Morschenich-alt steht weiterhin offen.