Es war einmal ein Mann, der hieß August Driessen. Dieser lebte einst mit seiner Familie in Hamminkeln. Weil er seine Kinder liebte, kaufte er ihnen ein eigenes Waldstück, durch das sogar ein kleiner Bach lief. Nach und nach wurde aus dem Waldstück ein verwunschener kleiner Märchenwald mit richtigen kleinen Häusern aus Steinen, in denen auch Märchenfiguren lebten.
Nicht nur die Kinder von August Driessen fanden Gefallen an diesem Naturpark. Die Freizeitanlage zog in den 60er Jahren Tausende von Gästen, vornehmlich Familien mit kleinen Kindern an. Die Autoschlangen entlang der Krechtinger Straße waren einst Zeuge der Pilgerreise zu diesem abenteuerlichen Kinderspielplatz.
Ein ähnliches Angebot gab es damals kaum im Umkreis. Und so wurde „Drießens Busch“ zur Attraktion von Dingden. Leider ging das Märchen nicht gut aus. Als August Drießen 1972 starb, war das der Anfang vom Ende. Die Freizeitanlage verfiel zunehmend, weil es keine Aufsicht mehr gab. Als Folge dessen wurde alles gestohlen, was nicht niet- und nagelfest war, so die Auskunft von Heinrich Drießen, dem Sohn von August Drießen.
Heute stehen nur noch Ruinen, wo einst ein farbenfroher und lebendiger Märchenwald war. Aber auch diese scheinen noch eine geheimnisvolle Anziehungskraft zu haben, strahlen die baufälligen kleinen Häuser doch Geheimnis und Magie aus. Man läuft über angsteinflößende Stege, die über einen fast ausgetrockneten Bach führen und kann in dunkle Höhlen kriechen, die einst als Behausung der Märchenfiguren dienten und deren Geschichte erzählten.
Und wer weiß, vielleicht trifft man dort ja noch den Geist eines einstigen Bewohners an diesem sagenumwobenen „Lost Place“.