Fotospot Pegelschlange in Minden

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Am Mittwochmorgen, 26. Januar 2022 kurz vor 8 Uhr kommt ein Tieflader mit seiner Fracht zur Stadtblänke in Minden. Das ist der Beginn der „Vorausschauenden Maßnahme“. Die Mitarbeiter der Firma Brase GmbH&Co. KG und der Kranführer von autorent setzen die Einzelteile professionell zusammen. Es entsteht eine schwarz-gelbe Schlange mit der Zeichnung eines Pegelmaßes, die sich wellenförmig in den Himmel windet. Das Kunstobjekt erreicht eine Höhe von 11,20 Metern. Eine rote Markierung zeigt den Bereich eines, im Mittel, alle hundert Jahre auftretenden Hochwassers an. So hat das Kunstwerk mit der Anzeige des Pegels der Weser auch noch einen praktischen Nutzen. Die „Vorausschauenden Maßnahme“ hat daher im Volksmund sehr schnell den Spitznahmen „Pegelschlange“ bekommen.

So filigran die Pegelschlange als Kunst im öffentlichen Raum nun dasteht, so wenig lässt sie die Mühe und den Aufwand erkennen die immerhin vier Tonnen Stahl in der Stadtblänke zu platzieren. Die Idee entstand bei einem Gespräch mit dem Rotary Club Minden-Porta Westfalica. Das Kunstwerk sollte einen Bezug zu der sensiblen Hochwassersituation in Minden haben. Die Wahl fiel schließlich auf den Entwurf des Künstlerkollektivs „Inges Idee„, das bereits umfangreiche Erfahrungen mit Kunst im öffentlichen Raum gesammelt hatte.

Insgesamt anderthalb Jahre hat es gedauert von der Planung bis zur Fertigstellung. Die Firma Brase GmbH&Co. KG mit Hauptsitz in Raderhorst hat viel Leidenschaft und Herzblut in das Projekt gesteckt. „Dieser Auftrag war eine ganz besondere Ehre für uns“, freut sich Anne-Sofie Brase. „Dieses Projekt hat uns wieder einmal mehr gezeigt, wie flexibel und auch innovativ wir, dank unserer Mitarbeiter, auf Metallverarbeitungsaufträge jeglicher Art reagieren können.“

Die Stadtblänke

Eine Blänke ist ein Ufersaum, der je nach Wasserstand von dem Fluss überflutet wird oder trockenfällt. Die sich entwickelnde Fauna und Flora ist an diese Lebensumstände besonders gut angepasst. Die Aufweitung des Querschnitts des Flusses sorgt für einen besseren Hochwasserschutz und Abfluss einer Hochwasserwelle.

Der Antrag zur Einrichtung der Stadtblänke, der auf eine Initiative des Vereins Weserfreunde Minden zurückgeht, wurde 2015 von der Bezirksregierung Detmold genehmigt. Die Arbeiten wurden staatlich gefördert und durch das Büro Sönnichsen & Partner begleitet. Die Erdarbeiten wurden im Jahre 2019 durchgeführt.

Etwas nördlich fand sich an diesem Ufer das mit Weserwasser gespeiste Ludwigsbad. Es wurde in den 1950er Jahren stillgelegt, da die Wasserverschmutzung der Weser diese Nutzung nicht mehr zuließ.