Seit März 2017 ist das 1970/1971 ursprünglich mit zwei Blöcken, West I mit 322MW und West II mit 318MW, errichtete Steinkohlekraftwerk in Voerde stillgelegt. 1982 und 1985 kamen die Blöcke Voerde A und Voerde B mit je 695 MW elektrischer Leistung dazu. 2005 folgte eine Rauchgasentschwefelungsanlage mit einem neuen Schornstein, um trotz veralteter Kraftwerksblöcke die gesetzlichen Grenzwerte einhalten zu können. Aus Kostengründen hatte man die Möglichkeit statt des neuen Schornsteins den 165 Meter hohen Naturzug-Kühlturm als Schornstein zu nutzen nicht realisiert. Dieser Kühlturm soll nun im Rahmen der im Juli 2023 begonnenen Abrissarbeiten am Kraftwerk gesprengt werden.
Wir haben zu verschiedenen Zeitpunkten unsere Impressionen vom Kraftwerk festgehalten.
Die Impressionen
Das Kraftwerk Voerde im Januar 2022 von der alten Emschermündung aus gesehen.
Das Kraftwerk Voerde im Januar 2023 von der alten Emschermündung aus gesehen
Das Kraftwerk Voerde im Januar 2023
Das Kraftwerk Voerde im November 2023
Vorbereitungen zur Sprengung des Kühlturms im Kraftwerk Voerde im November 2023
Es handelt sich vermutlich um eine Fallrichtungssprengung. Dazu werden in die Kühlturmschalen sogenannte „Fall- und Vertikalschlitze“ eingebracht. Diese gewährleisten, dass der Turm bei der Sprengung unter Nutzung seines Eigengewichts in sich zusammenfällt. Zudem werden an einzelnen Kühlturmstützen sowie im Bereich der Fall- und Vertikalschlitze an zuvor genau definierten Stellen zahlreiche Löcher gebohrt, die mit Sprengladungen befüllt werden. Bei der Sprengung entsteht in Kombination mit den angebrachten Schlitzen ein sogenanntes „Sprengmaul“, das den Kühlturm kontrolliert in sich zusammenfallen lässt.
Die Zukunft
Unter dem Slogan „RWE@Voerde – In die Zukunft mit grünem Wasserstoff“ hat RWE am 11.11.2022 in einer Bürgerinformationsveranstaltung das RWE-Projekt für die Nachnutzung des ehemaligen Kraftwerksstandortes Voerde-Möllen vorgestellt. RWE plant neben einem Elektrolyseur mit anfangs 400 Megawatt Leistung bis 2030 ein wasserstofffähiges Gaskraftwerk als Backup für Windkraft- und Solaranlagen zu bauen. Voerde kann damit zu einem wichtigen Standort für Wasserstoff-Projekte des Unternehmens werden.