Die weiße Dame wurde 1910 in Gronau erbaut. Genutzt wurde das Gebäude seinerzeit als Baumwoll- und Teppichgarnspinnerei.
Die Blütezeit der Textilindustrie ist längst vorbei und damit auch die besten Zeiten des einst majestätischen Gebäudes. Seit 1994 stand das Gebäude leer und verkam mit der Zeit. Manfred Buss hatte das Gebäude dann aus der Konkursmasse erworben, um es für Gronau zu erhalten und zu entwickeln.
Und obwohl das Areal komplett umzäunt wurde und Hinweisschilder darauf hinwiesen, dass das Betreten verboten sei, hinterließen Vandalen ihre Spuren. Lange Zeit war die alte Dame allenfalls Kulisse für Fotografen, Hochzeitspaaren, Musik und Filmemacher, die den morbiden Charme der Ruine für sich nutzen.
Konzepte wurden unterdessen erarbeitet und Investoren gesucht. Diese scheiterten wegen der fehlenden Nähe zum Innenstadtbereich von Gronau.
Eine Masterarbeit zweier Architektur Studenten, die Kultur und Wohnen miteinander verbinden wollten, erregte Aufsehen, aber es geschah lange Zeit nichts. Dabei sei das Gebäude noch nicht verloren betonten die Geschwister Buss im Dezember 2014, denn die Bausubstanz sei gut, wie Statiker untersucht hatten.
Die Hoffnung eine Lösung zu finden, die gut für Gronau ist, scheint sich nun aber verwirklicht zu haben. Die Neubelebung der weißen Dame begann im Juli 2020 mit dem Abbruch des historischen Kesselhauses. Ende 2021 hat der Ankermieter Lively sein erstes Projekt für betreutes Wohnen gestartet und 7800 m2 in der historischen Industrie Immobilie weiße Dame angemietet.