Der Transrapid
Der Transrapid wurde in Deutschland von 1969 bis 1991 als Magnetschwebebahn für den Hochgeschwindigkeitsverkehr von Siemens und Thyssen Krupp entwickelt und vermarktet. Wie der Name sagt, fährt der Zug mit Hilfe von Magneten berührungsfrei auf dem Fahrweg. Dazu muss allerdings kontinuierlich Energie zugeführt werden.
Ein Vorteil dieser Technik ist, dass mechanische Verschleißvorgänge und Rollgeräusche, wie sie Räder und Schienen haben, ausgeschlossen sind. Auch die Gefahr einer Entgleisung ist bei der Konstruktion nicht gegeben. Allerdings wirken das Fahrzeuggewicht und die große Beschleunigung auf den Fahrweg und die Stator Anlage. An den aufgeständerten Trassen müssen im Abstand von mehreren Jahrzehnten Kontrollen sowie Generalsanierungenvorgenommen werden.
Die maximale Geschwindigkeit des Transrapids wird mit 550 km/h angegeben. Er ist in der Lage innerhalb von 60 Sekunden aus dem Stand auf 200 km/h zu beschleunigen.
Im Dezember 2002 wurde die weltweit einzige Transrapid-Strecke im Regelbetrieb in Shanghai in Betrieb genommen, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. In Deutschland wurden die Transrapid Projekte nach der langjährigen Planungsphase abgebrochen, wogegen in China die Technologie am CRRC 600 weiterentwickelt wird.
Informationszentrum Dörpen
Dörpen liegt an der Art 31 zwischen Emden und Bottrop im südöstlichen Dreieck des Küstenkanals und der Ems. Süd östlich der Gemeinde verläuft die Nordschleife der Transrapid Versuchsanlage Emsland, deren Bau 1980 begann. Der erste Streckenabschnitt mit einer Länge von 20,6 km wurde 1984 fertig gestellt und drei Jahre später wurde die Strecke mit der Südschleife und weiteren 10 km vollendet und in Betrieb genommen.
Die Versuchsanlage war mit etwa 1000 Besuchern täglich eine Attraktion und eine Fahrt mit dem Transrapid dauerte 10 Minuten und kostete 18 €. Seit dem tragischen Unfall am 22. September 2006, bei dem 23 Menschen starben, ruht dort der Verkehr. Die Betriebsgenehmigung wurde daraufhin nicht erneuert. Zum Unfall kam es, als der Transrapid 08 auf einen auf der Strecke stehenden Werkstattwagen auffuhr. Rund 1,4 Milliarden € hatte die Förderung der Transrapid Technologie bis dahin gekostet.
Die Versuchsanlage des Transrapids ist Geschichte und wurde stillgelegt. Lediglich ein paar alte Züge vergammeln auf dem Gelände und die Schienen rosten vor sich hin. Das Informationszentrum Dörpen und deren Anbauten wachsen langsam zu. Der Aussichtshügel ist mittlerweile komplett überwuchert und man sieht nichts mehr. Allerdings lässt sich die Strecke der Versuchsanlage auf dem asphaltierten Versorgungsweg sehr gut erwandern.
Auf dem ehemaligen Versuchsgelände werden heute Lademöglichkeiten für Elektrofahrzeuge entwickelt.
Hinweis
Der Lost Place ist touristisch erschlossen und kann besucht werden. Der Förderverein Transrapid Emsland e.V. betreibt das Transrapid-Besucherzentrum an der Versuchsanlage und öffnet aktuell jeden Samstag und Sonntag zwischen 11:00 und 17:00 Uhr. Bitte verifizieren Sie vor einem Besuch die angegeben Öffnungszeiten auf https://fv-transrapid.de/besucherzentrum/. Der Eintritt ist akutell kostenfrei. Weitere Hintergrundinformationen finden sich auf https://magnetbahn.org/.