Lost Place Kasteel Bleijenbeek in Afferden

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Die wechselvolle Geschichte begann 1405 mit der Familie Schenck van Nijdeggen. Die Familie hat das ursprüngliche Bauernhaus mit Wohnturm, der von einem Wassergraben umgeben war, im Laufe von drei Jahrhunderten nach und nach zu einer mittelalterlichen Burg ausgebaut. Während des Achtzigjährigen Krieges von 1568 bis 1648 erlitt die Burg dann erhebliche Schäden. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts erstrahlte sie jedoch wieder in altem Glanz.

Durch Erbschaft wurde die Familie Van Hoensbroeck 1709 Eigentümerin der Burg. Die Burg blieb in ihrem Besitz bis Anfang des 20. Jahrhunderts.

Die Befreiung Nord-Limburgs kommt 1945 auf Burg Bleijenbeek bei Afferden zum Stillstand. Tagelang hält sich dort eine Handvoll deutscher Fallschirmjäger. Die schottischen Soldaten stoßen auf großen Widerstand und werden mit Verlusten zurückgeschlagen. Am 17. Februar 1945 beschlossen die Engländer, die Burg zu bombardieren, weil die Deutschen nicht herauskamen. Am 22. Februar 1945 wird die Burg dem Erdboden gleichgemacht. Von den diversen Nebengebäuden ist nach dem Bombardement nichts mehr übrig. Nur die Ruinen der Außenmauern bleiben erhalten. Die Ruinen beherbergen heute viele Fledermäuse.

Der Eingang zur Burg befand sich an der Stelle, wo sich heute noch die Brücke über den Burggraben befindet. Das Hauptgebäude bestand aus einem Erdgeschoss unter anderem mit Küche, Arbeitsräumen und Kellern. Darüber befanden sich zwei Ziegelböden. Unter den Schieferdächern befanden sich große Dachböden. Zur Anlage gehörte auch das Teehäuschen (theehuisje) an einem Teich.

Seit 2012 engagiert sich die Stiftung Burgruine Bleijenbeek für die Restaurierung und Begehbarkeit der Ruine. Eigentümer ist allerdings der Versicherer ASR. Um ihren Zweck zu erreichen, ist die Stiftung auf Zuschüsse, Schenkungen und Spenden angewiesen. Sie arbeitet mit anderen Organisationen zusammen, die ähnliche Ziele verfolgen, wie die Stichting Limburgse Kastelen und Heemschut.

Der Name Bleijenbeek leitet sich von „glücklicher Bach“, klarer Bach, ab. Der Bach, an dem die Burg liegt, wurde in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts zur Entwässerung der Afferdener Torfböden gegraben. Heute wird der Burggraben rund um Burg Bleijenbeek vom ansässigen Angelverein HSV de voorn Afferden gepachtet und beherbergt einen reichen Bestand an Süßwasserfischen.

Hinweis

Der Lost Place ist touristisch erschlossen und kann im Rahmen dessen besucht werden. Allerdings war bei unserem Besuch der Zugang zum Innenbereich nicht möglich.