Fotospot Osterburg in Groothusen

140

Die Osterburg in Groothusen im Landkreis Aurich in Niedersachsen ist eine hoch mittelalterliche Wasserburg. Die Burg ist parkähnlich angelegt, umgeben von einer Graft und ausschließlich über eine steinerne Brücke zu erreichen.

Im 13. und 14. Jahrhundert war Groothusen der Versammlungsort des Emsigerlandes und Vorort eines der vier Unterbezirke mit Sitz des Konsuls und des Dekans. Beide Funktionen lagen in der Hand einer Familie, die in einer Burg residierte. Mit der Aufteilung der Verwaltungsfunktionen auf zwei Familien entstand eine weitere Burg, die Osterburg.

Aufgrund von Überfällen auf die Hanse durch die Burghäuptlinge wurde 1400 die Osterburg und 1435 die Westerburg durch die Hamburger zerstört. Während die Westerburg 1452 wieder aufgebaut wurde, blieb die Osterburg bis 1490 unbebaut. Sie ist allerdings heute die einzige noch erhaltene der ehemals drei Burgen des Ortes und wurde zwischen 1490 und 1910 neu errichtet. Unklar jedoch bleibt, ob der Bau an gleicher Stelle erfolgte.

Zur Burg gehören die Wirtschaftsgebäude „Groot Plaats“, ein Wohnteil von 1883 und „Osterburg Schatthaus“, heute Burgcafe und Bistro.
Nicht mehr enthalten sind der Wirtschaftshof, der 1910 abgebrochen wurde, ein Teehaus von 1794 und ein Gärtnerwohnhaus, welches bis 1930 im Gehölz stand. Ebenfalls gab es dort bis 1860 die örtliche Brauerei mit Wirtshaus.

Der Garten, beziehungsweise das Gehölz um die Burginsel herum weist heute noch barocke Gestaltungsmerkmale auf. Schon 1509 wurde ein Obstbaumgarten erwähnt, ebenso gab es eine 250 m lange Lindenallee und einen Spiegelteich mit Floraskulptur. In einem Gartenplan von 1895 kann man gut die gestalterischen Bemühungen erkennen. Dagegen wirkt der Garten heute eher wie ein „Lost Garden“.

War die Burg früher ein landwirtschaftlicher Großbetrieb, so ist die Anlage heute eine private Wohnstätte, welche gerne nach telefonischer Voranmeldung besichtigt werden kann. Einige Räume der Burg sind unverändert aus der Zeit des Barocks erhalten und zeigen die Wohnkultur der damals dort lebenden Familien. Besonders aufschlussreich ist die Ahnengalerie im großen Saal mit Portraits aus fünf Jahrhunderten.